Clans, Organspenden und Biko

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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

27. Januar 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Clan-Kriminalität ist endlich in den Fokus der Polizei gerückt, nicht nur in NRW. Ich frage mich zwar, warum das so lange gedauert hat. Über Jahrzehnte sind rechtsfreie Räume entstanden, und das hat dem Zusammenleben geschadet. Aber gut, dass es jetzt nicht mehr an Bekenntnissen mangelt, kriminellen arabischen Familienclans das Handwerk legen zu wollen. Dazu gehört auch, sich der vielen Barbershops anzunehmen. Nein, das sind häufig keine normalen Friseursalons, sondern Treffpunkte und Rückzugsräume für Clanmitglieder, wie Christian Schwerdtfeger recherchiert hat.

Als der Bundestag vor zehn Tagen über Organspenden debattiert und schließlich in namentlicher Abstimmung entschieden hat, war das nicht nur für die Abgeordneten ein hochemotionales Thema. Am Status quo hat sich nun wenig geändert. Meistens richten wir den Blick auf die Menschen, die eine Transplantation benötigen, oder auf diejenigen, die als Organspender infrage kämen. Aber wie sehen Ärzte das Thema eigentlich? Susanne Hamann hat mit dem Düsseldorfer Herzchirurg Udo Boeken ausführlich gesprochen, der die Entscheidung des Bundestags deprimierend findet. Viele Menschen hätten eine falsche Vorstellung über den Tod, sagt er. Vielleicht geben Sie sich nach der Lektüre einen Ruck und füllen einen Organspendeausweis aus?

Morgen wird Kurt Biedenkopf 90 Jahre alt, und aus diesem Anlass hat der Chef unseres Politik-Ressorts, Dr. Martin Kessler, sich mit „Biko“ und dem früheren NRW-Minister Christoph Zöpel über die aktuelle Lage unterhalten, von Digitalisierung über Migration bis zum Klima. Ich will nicht zu viel verraten, aber manchmal tut es eben sehr gut, mit Gelassenheit und Abstand auf die Dinge zu schauen, wie das Doppelinterview mit den beiden Vordenkern aus CDU und SPD zeigt. Biedenkopf geht übrigens davon aus, dass sich die Migration „zu einem Gewinnerthema für Deutschland entwickeln könnte“. Womit wir wieder beim Anfang dieses Newsletters wären: Nur dann, wenn sie nach klaren Regeln funktioniert und keine rechtsfreien Räume entstehen, kann es so kommen.

Das NS-Unrechtsregime steht heute erneut im Fokus, wenn in Auschwitz der Befreiung des Konzentrationslagers vor 75 Jahren gedacht wird. Wie vergangene Woche in Jerusalem werden Staats- und Regierungschefs bei den Gedenkfeierlichkeiten das Wort haben. So richtig und vielleicht auch ergreifend deren Reden sein werden, so sehr müssen uns vor allem die Überlebenden über diese Zeit der Barbarei erzählen, solange es noch geht. Vorgestern hatte ich Ihnen schon von drei Zeitzeugen erzählt, die aus der Region stammen. Mit einem von ihnen, dem 94-jährigen Rolf Abrahamsohn, der sieben Lager überlebt hat, haben wir auch ein Videointerview geführt. Schauen und hören Sie selbst.

Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen, freiheitlichen Start in die Woche!

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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RP Online



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