Liebe Leserin, lieber Leser, die Hamburg-Wahl gilt als politischer Stimmungstest, auch wenn der Stadtstaat sicher nicht repräsentativ für ganz Deutschland ist. Dass Rot-Grün weiter regieren kann, hatten alle Umfragen nahegelegt, da gab es keine wirklichen Überraschungen: Die SPD kommt nach den letzten Hochrechnungen auf 39 Prozent, die Grünen erzielen 24,2 Prozent. Aber auf den hinteren Plätzen wurde es spannend: Die AfD ist mit 5,3 Prozent nur knapp drin, FDP liegt bei 5 Prozent und muss weiter um den Einzug bangen. Die CDU holt miserable 11,2 Prozent. Thüringen lässt grüßen, aber es steckt mehr dahinter, wie unsere Berliner Korrespondentin Kristina Dunz in ihrem Kommentar analysiert. Weil die Lage für die CDU so ist, wie sie ist, muss NRW-Ministerpräsident Armin Laschet übrigens ausgerechnet am Rosenmontag in Berlin sein. Bei aller Liebe zur Politik, im Rheinland steht heute alles im Zeichen des Karnevals. Im Live-Blog der Rheinischen Post können Sie die wichtigsten Nachrichten und schönsten Bilder aktuell verfolgen. In den großen Düsseldorfer Zug reiht sich auch unser Wagen ein. Ich fahre mit und bin schon gewarnt worden, dass Kamelleschmeißen zu Muskelkater führt. Mit etwas Glück ist der Regen schon einigermaßen vorbei, wenn es losgeht. Ein Dauerthema dieser Tage, auch im Karneval, sind die Corona-Infektionen, die ihren Ursprung in China hatten. Dass die Sorgen und Warnungen nicht unbegründet sind, zeigt sich gerade in Norditalien: Dort sind mehrere Gemeinden unter Quarantäne gestellt worden, weil die Zahl der Erkrankungen sprunghaft angestiegen ist, wie unser Italien-Korrespondent Julius Müller-Meiningen berichtet. Bei Donald Trump überrascht einen ja nicht mehr viel. Manches, was er sagt, klingt wie aus einer Büttenrede. Als ich ihn vor ein paar Tagen im Radio reden hörte, wie er bei einer Kundgebung über den Oscar-Gewinnerfilm aus Südkorea herzog, wunderte mich, wie klein er sein Amt auf diese Weise macht. Es passt ins Bild: Unser US-Korrespondent Frank Herrmann beschäftigt sich in seiner Analyse mit den autoritären Neigungen Trumps. So, das waren genug ernste Themen zum Frühstück. Ich wünsche Ihnen einen ausgelassenen, fröhlichen und rundum grandiosen Rosenmontag (und das auch, falls Sie sich nichts aus Karneval machen sollten). Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |